Evernote speichert Notizen, was liegt da näher, dort auch Notizen zu speichern. Alberner Satz mit kritischem Hintergrund. Denn ich speichere meine Notizen als Markdown-Dateien in einer Verzeichnisstruktur, weil Evernote einen schlechten Editor hat. Und weil es dann doch immer mal wieder vorkommt, dass ich mich frage, was der Unsinn soll, habe ich mir die Gründe hier einmal als Gedächtnisstütze notiert:
Was kann Evernote gut?
- In Grafiken Texte erkennen
- Taggen, ordnen
- Wiederfinden
- Relevante alternative Suchergebnisse aufzeigen
- Sicher in einer Datenbank speichern
- Zu einem Termin vorlegen geht auch, doch hier hätte ich einiges zu meckern
Was kann Evernote nicht?
- Editor ist auf Wordpad-Niveau
- Keine Überschriften
- Export mehrerer Notizen in brauchbares Format
- Sofortige Synchronisation (Windows-Client)
- Keine erweiterten Tastaturfunktionen unter iOS
Was bietet hingegen Markdown?
- Schnelles, formatiertes Editieren ist Kernfunktionalität
- Per Dropbox gefühlt auf allen Geräten sofort in aktueller Version verfügbar
- Es gibt sehr leistungsfähige Editoren
- Ein Beispiel ist 1Writer, den ich auf iOS nutze
- Versionierung per SVN kein Problem
- Streng genommen auch ohne Cloud einsetzbar
- Sehr kleine Dateien
- Per Pandoc in PDF, HTML, ePUP und vieles mehr konvertierbar
- Zielgruppen bezogene Zusammenstellung für bspw. Handbücher möglich
- Indiziert durch lokale Suche (Windows)
- Problemlose Übernahme zu Redmine
- Pfeilschnelle Suche und Vorschau u.a. in Total Commander
- Eigentlich reicht Notepad, aber es gibt wunderbare Editoren unter Windows oder auch in Chrome
- Überhaupt nicht proprietär, ist simpler Text mit simplen Regeln
- Natürlich auch auf simplen Wegen verschlüsselbar
- Ich habe Markdown in TimeLine ERP für Webshop-Texte integriert.
Aber es gibt auch mit Markdown Probleme:
- Das Einfügen von Grafiken ist nur extern machbar
- Tabellen sind nur gut zu bearbeiten, wenn der Editor einem hilft, ansonsten ist es schnell unübersichtlich
- Eine Datenbank bewahrt Daten immer sicherer auf, hier sind es nur Dateien, die man versehentlich löschen kann. SVN oder Schattenkopie ist hier eine sehr gut gemeinte Empfehlung
Bei Interesse schreibe ich auch gerne einmal einen Beitrag über die von mir getesteten Tools/Editoren.
Fazit: Ich verwende weiter Evernote für die Ablage und zum Recherchieren. Zum Erstellen von Notizen geht für mich nichts an Markdown vorbei. Und wenn dann einer eine Word-Datei benötigt, kann er auch daraus erstellt bekommen.